Asbest ist ein Naturstoff, der als „Material der tausend Möglichkeiten“ seit mehr als 100 Jahren in industriellen und verbrauchernahen Bereichen Verwendung gefunden hat. Mehr als 3500 Produkte wurden aus Asbest hergestellt, der Verbrauch in Deutschland (West) betrug in den Jahren 1950 bis 1985 etwa 4.4 Mio. Tonnen. Asbestprodukte waren in Deutschland zumindest bis Anfang der neunziger Jahre fast überall anzutreffen, wo hohe Temperaturen auftreten können (Hochtemperaturdämmung, -dichtungen, Brandschutz, Brems- und Kupplungsbeläge, Schutzkleidung und -handschuhe). Darüber hinaus waren in Westdeutschland etwa 900 Mio. m² Asbestzementprodukte mit einer Lebensdauer von 40–50 Jahren verbaut. Auch in der ehemaligen DDR kamen etwa 10 Mio. Tonnen Asbestprodukte zur Anwendung (Quelle: BAuA). Die Gesundheitsgefahren von Asbest, denen vor allem Arbeitnehmer ausgesetzt waren, wurden schon zur Jahrhundertwende (allerdings der von 1899 auf 1900!) erkannt. Seit 1942 ist in Deutschland Lungenkrebs in Verbindung mit Asbestose offiziell als berufsbedingte Erkrankung anerkannt. Trotzdem dauerte es bis zum Jahr 1993, bis das Inverkehrbringen von Asbest in Deutschland verboten wurde. Aber nach wie vor schlummert dieses Material in vielen Bauwerken, in Maschinen oder anderen Verwendungen, sodass nach wie vor Tätigkeiten mit Asbest durch geführt werden müssen.
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2199-7349 |
Ausgabe / Jahr: | 11 / 2014 |
Veröffentlicht: | 2014-10-29 |
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