Obwohl die Unfallhäufigkeit seit etwa 40 Jahren fast kontinuierlich gesunken ist, birgt das Arbeitsleben nach wie vor beträchtliche Unfallrisiken. In den 1950er Jahren hatte der rasche industrielle Aufbau die Unfallzahlen im damaligen Bundesgebiet noch stark nach oben getrieben. Damals hatte das Unfallgeschehen in Westdeutschland nach einem Jahrzehnt des wirtschaftlichen Aufbaus mit rasch wachsender Produktion und Beschäftigung 1961 mit 2,87 Mio. Arbeitsunfällen – umgerechnet 118 Unfällen je 1.000 Vollarbeiter (Ein Vollarbeiter entspricht einem Beschäftigten mit einer tatsächlichen Jahresarbeitszeit von 1.570 Stunden.) – seinen Höhepunkt erreicht. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten verbesserte sich mit einigen Schwankungen die Unfallbilanz allmählich. Bund und Länder erließen wirksamere Arbeitsschutzbestimmungen und die Berufsgenossenschaften passten ihre Unfallverhütungsvorschriften den veränderten Produktionsbedingungen an. Parallel dazu wurde die Überwachung der Arbeitssicherheit intensiviert. Darüber hinaus trugen technische Veränderungen in der Arbeitswelt, die den Menschen von unfallträchtiger Schwerarbeit entlasteten, zum Rückgang der Unfallzahlen bei. Und schließlich wurde die Unfallhäufigkeit durch den Wandel der Wirtschaftsstruktur – vom landwirtschaftlichen und industriellen Sektor zu den weniger unfallgefährdeten Dienstleistungen – eingedämmt.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2199-7349.2010.10.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2199-7349 |
Ausgabe / Jahr: | 10 / 2010 |
Veröffentlicht: | 2010-10-11 |
Seiten 424 - 428
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