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Bild 1 (hier nicht vorhanden) zeigt das Stufenkonzept der Gefährdungsbeurteilung [4, 5]. Dargestellt sind die verschiedenen Verfahrensstufen, die zur Erfassung und Bewertung physischer Arbeitsbelastungen prinzipiell zur Verfügung stehen. Es kann unterschieden werden zwischen den beobachtungsbasierten Screeningverfahren, die sich bei der Bewertung an Belastungsarten orientieren (Grobscreeningverfahren, Spezielle Screeningverfahren und Expertenscreeningverfahren) und den messtechnischen Analysen in Form von betrieblichen Messungen oder Labormessungen/-simulationen, welche die Belastung bezogen auf Zielregionen vornehmen. Der Genauigkeitsgrad bei der Ermittlung der Risikofaktoren steigt von oben nach unten. Gleichzeitig nehmen der Aufwand und die Komplexität der Analyse zu. Für die einzelnen Stufen werden potenzielle Nutzergruppen angeführt.
Insgesamt gibt es mehrere Verfahren für unterschiedliche Anwendungsfälle. Teilweise unterscheiden sich jedoch die den ursprünglichen Instrumenten zugrunde liegenden Bewertungsprinzipien und Modelle der Risikoabschätzung. Zudem gab es bis vor einigen Jahren beispielsweise noch keine Erfassungs- und Bewertungsverfahren auf der Ebene des Speziellen Screenings für einige Belastungsarten wie kraftbetonte Tätigkeiten oder Tätigkeiten in Zwangshaltungen. Um bekannte Lücken zu schließen und die Bewertungsmaßstäbe zu harmonisieren, wurden vorhandene Methoden der Gefährdungsbeurteilung im Projekt MEGAPHYS (Mehrstufige Gefährdungsanalyse physischer Belastungen am Arbeitsplatz) weiterentwickelt [6, 7].
Das Forschungsprojekt wurde unter Leitung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) in den Jahren 2013 bis 2019 durchgeführt. Ziel war es, ein umfassendes, aufeinander abgestimmtes Methodeninventar zur Gefährdungsanalyse auf verschiedenen Differenzierungsstufen zu erarbeiten und zu evaluieren. Dazu kooperierten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Arbeitswissenschaft, Arbeitsmedizin, Biomechanik, Ergonomie und Arbeitsphysiologie.
Weitere beteiligte Kooperationspartner waren das Institut für Arbeitsmedizin, Sicherheitstechnik und Ergonomie (ASER), das Institut für Arbeitswissenschaft der Technischen Universität Darmstadt (IAD), die Arbeitsmedizinische Ergonomieberatung ArbMedErgo sowie das Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo).
Im Projekt MEGAPYHS wurden die Methoden der Gefährdungsbeurteilung auf der Grundlage gemeinsamer Bewertungsmaßstäbe verbessert und um neue Verfahren ergänzt. Die weiterentwickelten Verfahren gliedern sich in die beobachtungsbasierten Screeningverfahren (Spezielles Screening und Expertenscreening) und die messwertbasierten Verfahren (Messtechnische Analyse im Feld und Labormessung/-simulation).
Die Screeningverfahren orientieren sich an den sechs im Projekt definierten Belastungsarten:
- Manuelles Heben, Halten und Tragen von Lasten
- Manuelles Ziehen und Schieben von Lasten
- Manuelle Arbeitsprozesse
- Ausübung von Ganzkörperkräften
- Körperzwangshaltung
- Körperfortbewegung
Die messtechnischen Verfahren nehmen die Bewertung bezogen auf die von der Belastung betroffenen Körperregionen bzw. Organsysteme vor:
- Nacken/Halswirbelsäule (HWS)
- Schultern/Oberarme
- Ellenbogen/Unterarme
- Hände/Handgelenke
- Oberer Rücken/Brustwirbelsäule (BWS)
- Unterer Rücken/Lendenwirbelsäule (LWS)
- Hüfte/Oberschenkel
- Knie
- Herz-Kreislauf-System
Als Schnittstelle zwischen den beiden Herangehensweisen dient ein gemeinsames Bewertungsmodell, das die möglichen Wirkungen der Belastungsarten auf die Zielregionen beschreibt (siehe Bild 2).
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