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25.11.2020

Unterweisen in der Arbeitssicherheit – das schwierigste pädagogische Betätigungsfeld

Bodo Enzenroß
Unterweisen ist komplex (Foto: Austin Distel/Unsplash)
Was macht Unterweisen so schwierig? Warum sehen viele Führungskräfte die Unterweisung nur als ein notwendiges Übel an? Warum sehen Mitarbeiter:innen die Unterweisung nur als ein notwendiges Übel an?

In den folgenden Ausführungen ein Versuch, etwas Licht ins Dunkel zu bringen:

Vorbildung

Man mutet jeder Führungskraft zumeist ohne jegliche pädagogische Ausbildung eine sehr schwierige, komplizierte, wenn nicht sogar die schwierigste pädagogische Arbeit überhaupt zu. Lehrer:innen werden nicht umsonst fünf Jahre ausgebildet. Einigen wird am Ende sogar gesagt, und das zeigen dann die Prüfungsergebnisse, dass sie für diesen Job ungeeignet sind.

Routine

Man muss ein- und derselben Person bei 20-jähriger Betriebszugehörigkeit z.B. zum Thema Leitern denselben Sachverhalt immer wieder (in dem Fall 20 Mal) etwas vermitteln. Das gibt es in keinem anderen pädagogischen Betätigungsfeld. Allein das schon eine enorme Herausforderung.

Gestaltung

Das pädagogische Umfeld z.B. an Unterrichtsmitteln ist sehr viel begrenzter als in anderen pädagogischen Bereichen. Damit ist auch gleichzeitig eine Eingrenzung der Methodenvielfalt gegeben.

Wirtschaftlichkeit

Unterweisungen sind im Gegensatz zu vielen anderen pädagogischen Feldern von wirtschaftlichen, meist auch zeitlichen Grenzen gekennzeichnet.

Führungskräfte, die mit Unterweisungen beauftragt sind, haben kaum Unterstützung von ihren Vorgesetzten. Auch sie können es in der Regel nicht besser und sind froh, dass sie es nicht selbst machen müssen.

Straf- und zivilrechtliche Relevanz

Es ist der einzige pädagogische Bereich, der eine strafrechtliche Relevanz hat. Diese Verantwortung ist Führungskräften in vielen Bereichen über das Delegationsrecht des Unternehmers zugewiesen. Es wird darüber hinaus eine Erfolgskontrolle der Unterweisung abverlangt. Kommt es im Nachgang zu einem Unfall, trägt der Vorgesetzte die Verantwortung. Auch zivilrechtlich kann es Probleme geben, denn der verletzte Beschäftigte kann Schadenersatz geltend machen. Auch hat der Unfallversicherungsträger die Möglichkeit, den Arbeitgeber in Regress zu nehmen, wenn Beschäftigte aufgrund unzureichender oder fehlender Unterweisung schwere oder tödliche Verletzungen erleiden.

Selbst die Fahrschule ist von dieser strafrechtlichen Relevanz nicht gekennzeichnet. Wenn der Prüfende feststellt, dass der/die Fahrschüler:in ein Auto selbständig führen darf und diese am nächsten Tag einen Unfall verursacht, müssen sich weder Prüfende noch Fahrlehrende dafür verantworten.

Heterogene Zielgruppe

Die Unterweisungsgruppen sind sehr heterogen zusammengesetzt. Das betrifft insbesondere Alter, Betriebszugehörigkeit, Erfahrungen (das kann aber auch ein belebendes Element sein) sowie die Anzahl von bereits erhaltenen Unterweisungen.

Einstellungen

Dieses pädagogische Betätigungsfeld ist, wie kaum ein anderes, durch die Einheit von Bildung und Erziehung geprägt. Es geht letztendlich darum, Einstellungen zur Arbeitssicherheit zu „formen“. Wie schwierig das Unterfangen ist, zeigt die Gesamtproblematik im Straßenverkehr, wo Ein- und Rücksicht auch unterschiedlich vorhanden sind. Etwas Vergleichbares hat man im Qualitätsbewusstsein von Mitarbeitenden. Auch hier sind Bildung und Erziehung in einem sehr engen Zusammenhang zu sehen.

Verständnis und Verständlichkeit

Eine ausländische Studentin muss der Professor nicht fragen, ob sie seinen Ausführungen sprachlich folgen konnte. Im Unterweisungsprozess ist das nicht so. Es ist die Pflicht, dem Mitarbeiter in einer ihm verständlichen Sprache die Unterweisung zu vermitteln und sogar den Erfolg zu kontrollieren. Die Unterweisung ist eine „Bringschuld“ des Unternehmers, weil er letztendlich den Mangelzustand zu vertreten hat.

Erfolgskontrolle

Schreibt ein Lehrer eine Arbeit mit dem Ergebnis, dass 20 Schüler:innen diese mit einer „1“ und einer mit einer „5“ abschließen, so kann sich der Lehrer mit seiner Arbeit und dem Ergebnis zufriedengeben. Im Prozess der Unterweisung muss jeder Teilnehmende eine „1“ erreichen. Die Vorschriften verlangen es jedenfalls so, dass erst dann der/die Mitarbeiter:in die Arbeiten selbstständig ausführen darf.

Motivation

In den überwiegenden Fällen kann man davon ausgehen, dass die Teilnehmer wohl kaum mit Freude zu einer Unterweisung kommen. Es hängt auch ein wenig damit zusammen, dass von vornherein ein Defizit von Wissen und Können unterstellt wird. Die Bezeichnung „Unterweisung“ ist nicht so ganz glücklich. Besser wäre die Bezeichnung „Sicherheitsberatung“ oder „Sicherheitsforum“. Hier wird der Unterwiesene animiert, sich mit seinen eigenen Erfahrungen einzubringen. Der anweisende Charakter muss deshalb nicht verloren gehen.    

Fertigkeiten

Es gibt nur wenige pädagogische Felder, in denen Fertigkeiten und Kenntnisse zu vermitteln sind. Genau das ist aber ein sehr schwieriges Feld. In den meisten pädagogischen Feldern geht es nur um die Vermittlung von Kenntnissen.

Weiterbildung

Hauptamtlich tätige Lehrkräfte haben in der Regel eine pädagogische Ausbildung und sie haben darüber hinaus permanent an Weiterbildungsveranstaltungen teilzunehmen. Bei Führungskräften, die mit Unterweisungen beauftragt sind, ist das begrenzt.

Qualität

Es gibt keine konkreten Handlungsanleitungen für den spezifischen Einzelfall – kann es auch nicht geben. Damit ist aber keine Vergleichbarkeit in der Unterweisungsqualität gegeben. Der Vorbereitungsaufwand ist, weil es sich ja weitestgehend immer um Einzelfälle handelt, sehr groß.     

Erfahrung

Für ganz viele Lehrkräfte ist Unterrichten ein tägliches Geschäft. Ein Prozess, der permanent von Erfahrungen lebt. Die unterweisende Führungskraft führt das in vielen Fällen nur einmal jährlich durch. Es ist damit immer wieder ein Neubeginn.

Zeitfaktor

Es gibt wenig Vergleichbares. Somit muss jede Unterweisung, für sich betrachtet, umfassend vorbereitet werden. Die pädagogische Regel sagt ja bekanntermaßen, 1 Stunde Unterricht bedeutet 4-5 Stunden Vorbereitung. Diese Zeit haben Führungskräfte nicht oder besser gesagt, andere Probleme „drücken“ ganz einfach mehr. Diese heißen z.B.: Planerfüllung, personelle Sicherstellung der Produktion, Qualität, Forderungen eintreiben, Ringen um Aufträge und vieles mehr.

Arbeitssicherheit wird in aller Regel für die Führungskraft erst dann ein Problem, wenn der Verunfallte zu beklagen ist. 

Vortragskompetenz

Reden vor anderen Menschen liegt nicht allen. Es muss, wie auch viele andere Dinge im Leben, geübt werden.

Es wirken also auf den Unterweisenden besondere Anforderungen ein, derer er sich bewusst sein muss. Zugleich muss ihm bewusst sein, wie wichtig Unterweisungen sind. Führungskräften mit Rat und Tat zur Seite stehen, versteht sich für die Sifa eigentlich von selbst. Daraus ergibt sich für die Sifa eine besondere Bedeutung in diesem Prozess. Die Sifa ist nicht diejenige, die Unterweisungen durchführt.

Das ergibt sich aus drei wichtigen zwingenden Gründen:

  1. Unterweisung ist gleichzeitig eine Arbeitsanweisung. Anweisen kann nur derjenige, der Weisungsbefugnis hat. Das ist und bleibt nun einmal die Führungskraft.
  2. In dem Maße, wie sich die Führungskraft mit dem Thema Arbeitssicherheit identifiziert, gewinnt sie auch bei dem zu Unterweisenden an Bedeutung.
  3. Die Erfolgskontrolle der Unterweisung ist ein permanenter Prozess, der in der täglichen Arbeit erfolgt. Das können nun einmal nur die Führungskräfte, weil nur sie an der Basis tätig sind.
Die Sifa hat aber drei wichtige Steuerungsfunktionen in diesem Prozess:
  1. Den Führungskräften als fachlicher Berater auf dem Gebiet der Arbeitssicherheit unter die Arme greifen.
  2. Die Führungskräfte zu informieren, welche Möglichkeiten die Berufsgenossenschaften und andere Träger für die persönliche Qualifizierung auf diesem Gebiet anbieten.
  3. Führungskräfte mit Materialien versorgen, die die Arbeit vereinfachen und die Qualität der Unterweisung durchaus erfolgreicher machen. Hierzu bieten Berufsgenossenschaften und Fachverlage umfangreiche pädagogisch fundierte Materialien an. Diese bieten für sehr viele Tätigkeitsbereiche in der Unterweisung ein gutes Gerippe. Den „betrieblichen Speck“ können allerdings auch diese Materialien nicht ersetzen. Aber wie schon gesagt, sie vereinfachen in enormer Weise die Arbeit, die darüber hinaus dann auch noch erfolgreicher sein wird.

Der Autor
Bodo Enzenroß ist Diplom-Pädagoge, Diplom-Ingenieur für Nachrichtentechnik (FH) und Sicherheitsingenieur. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Dozent bei der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM).
Zuvor war Bodo Enzenroß als Personalchef und Sicherheitsfachkraft in einem Produktionsunternehmen der Elektronik mit ca. 550 Beschäftigten sowie 5 Jahre als Kundendienstingenieur tätig. Er hat zusätzlich eine REFAAusbildung (Arbeitsgestaltung,
Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung) sowie eine NLP-Grundausbildung (Neuro-Linguistisches Programmieren) absolviert.

 

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